Mein Warenkorb

A Fairy Kingdom

Neubuch

18,00 €
Noch nicht erschienen, Bestellung kann vorgemerkt werden

Details zum Buch

Beschreibung

Prolog Ich lief. Mitten im Nirgendwo, wo sich kein Mensch hin verirrte. Ich liebte das Laufen. Das Gefühl, meinen Körper zu beanspruchen. Zu merken, wie die Muskeln sich bei jedem Schritt, bei jedem Sprung anspannten, um sich in der Schwebe wieder kurz entspannen zu können. Ich begann erst langsam, um zu sehen, ob meine Verfolger mit mir mithalten konnten. Ich wusste, dass es leichtsinnig war, aber ich liebte den Nervenkitzel. Ich fühlte mich unbesiegbar und hier, in diesem Gebiet, war ich das vermutlich auch. Als sie aufholten, fing ich an mein Tempo mit jedem Schritt zu steigern. Dem siegesgewissen Grölen folgte ein frustriertes Aufjaulen. Ich lachte laut auf, berauscht durch das Adrenalin, das durch meinen Körper schoss. Der weiche Waldboden federte meine Sprünge ab, sodass ich mich nahezu lautlos durch das Unterholz bewegte. Allerdings war das nicht wichtig; meine Verfolger wussten genau, wo ich war. Weil ich es so wollte. Über Wurzeln und Steine führte mein Weg einen gewundenen Trampelpfad entlang - der an einem Abgrund enden würde. Ich wusste, dass dort das Ende des Pfades war. Sollte ich fallen, würde ich knapp zweihundert Meter tief ins Meer stürzen. Ich konnte das Ende des Waldes und somit das Ende des Pfades schon sehen. Immer schneller und schneller trugen mich meine Beine dorthin. Pfeile sirrten dicht an meinem Kopf vorbei und ich hörte das stumpfe Aufschlagen von Messern in den Bäumen neben mir. Ich warf einen kurzen Blick über meine Schulter und verdoppelte mein Tempo, bis ich das Gefühl hatte zu fliegen. Ich lachte ausgelassen, was meine Verfolger wie wütende Hunde aufheulen ließ und ihre Schüsse auf mich nahmen zu. Ich blieb ruhig und rannte zielstrebig weiter. Die konnten mir nichts anhaben! Niemand konnte das. Nicht, wenn Enja an meiner Seite und ich im Besitz einer Waffe war - egal welcher. Beides traf zu und damit steckte ein außerordentlich tödliches Potential in mir! Der Abgrund kam. Mit einem kraftvollen Sprung setzte ich vom Erdboden ab und hatte um mich herum nur noch Luft. Über mir der Himmel, unter mir das Meer, das wild gegen die Brandung schlug und an den Steinen leckte. Doch ich fiel nicht. Ich flog. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass Enja sich dazu gesellt hatte. Ihr gigantischer, waldgrüner Körper schlängelte sich filigran durch die Luft und in ihrer schneeweißen Mähne hatte sich so viel Feenstaub verfangen, dass sie im Sonnenlicht nur so funkelte. Der Drache schlängelte verspielt um mich herum, bis er sich schließlich unter mir positionierte, sodass ich mich hinter seinem Kopf ins Genick setzen konnte. Du wirst leichtsinnig, Freya, rügte Enjas Stimme mich in meinem Kopf. Ich lachte nur und tätschelte die nächstbeste Stelle von ihr, an die ich rankam. Das Adrenalin pulsierte noch durch meinen ganzen Körper. Es ist doch nichts passiert, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Enja. Zugegeben, ein paar Mal war es brenzlig geworden, doch irgendetwas musste gegen diese verdammten Threats doch unternommen werden! Mittlerweile war der Feenbund der Threats so groß geworden, dass man sie nicht mehr als nicht ernstzunehmend belächeln konnte; sie wurden zu einer ernsthaften Gefahr für die gesamte Bevölkerung. Dazu trug auch nicht gerade positiv bei, dass sich deren Name von die Traditionellen weiterentwickelt hatte und leider nicht bei die Trads stehen geblieben war. Den wenigsten war der Ursprungsname und die Ursprungsforderungen der Traditionellen noch bekannt. Inzwischen nannten sie sich die Threats und machten dem Namen alle Ehre. Allerdings war der Name das Einzige, was sich bei den Threats weiterentwickelt hatte. Der Kern ihrer Forderungen war gleichgeblieben - und das zurückgebliebene Gedankengut auch. Mittelalterlich. In jeglicher Form. Veraltete Sitten wurden fortgeführt, Magie unterdrückt und nach deren Regeln sogar verboten und Valkyria immer noch gegen ihren Willen verheiratet. Letzteres geschah einzig und allein, damit die Valkyria ihre Kräfte nicht voll ausschöpfen und somit von den Threats kontrolliert werden konnten. Es widerte mich an! Das ganze System, das von den Threats aufgebaut worden war - das war nicht die Welt, in der ich leben wollte. Bald bleibt uns keine andere Möglichkeit mehr, als den finalen Schritt zu gehen, sagte Enja, als wir hoch im Himmel und auf dem Weg nach Hause waren. Unsere, meine Verfolger hatte sie spielend abgehängt. Hoffen wir, dass es dazu nicht kommen muss, flüsterte ich und sah hinab auf das Land unter uns.

ISBN:

9783989428935
3989428934

Erscheinungsdatum:

17.12.2024

Bindung:

Hardcover, Kartoniert
Weiterstöbern: