Die Schweiz in Tolkiens Mittelerde
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Beschreibung
"Ich freue mich, dass Du die Schweiz kennengelernt hast, und zwar genau den Teil, den ich einst bestens kannte und der mich zutiefst geprägt hat. Die Reise des Hobbits (Bilbo) von Bruchtal auf die andere Seite des Nebelgebirges, einschließlich der Rutschpartie über die schlitternden Steine in die Nadelwälder, basiert auf meinen Abenteuern im Jahr 1911: dem Jahr des Sonnenscheins, in dem es zwischen April und Ende Oktober praktisch keinen Regen gab, außer am Vorabend und am Morgen der Krönung Georgs V. (Adfuit Omen [das war ein Omen]!)." (J. R. R. Tolkien) Mit diesen Worten begann J. R. R. Tolkien im Jahr 1967 einen Brief an seinen Sohn Michael. Detailreich erzählte er ihm darin von der Schweizreise, die er als 19-Jähriger im Sommer 1911 vor dem Beginn seines Studiums in Oxford unternommen hatte. Beim Lesen des Briefes vergisst man schnell, dass die Geschehnisse 56 Jahre zurücklagen und Tolkien 75-jährig war, als er den Brief schrieb; ja, Bilbo war in die Jahre gekommen, doch dieses Abenteuer hatte sich tief in sein Gedächtnis eingeprägt. Zwar seien seine Erinnerungen nicht mehr klar in der Reihenfolge, meinte Tolkien, die Reise aber habe viele lebhafte Bilder hinterlassen "so klar wie gestern" - dies sei so klar, wie die entfernteren Erinnerungen eines alten Mannes würden. Abgesehen von einem allgemeinen Hinweis erwähnte Tolkien in diesem und noch einem weiteren Brief aus dem Jahr 1961 spezifische Orte und Ereignisse, die ihm als Inspirationsquellen dienten. Er selbst verknüpfte also Örtlichkeiten in Mittelerde mit konkreten Orten in der Schweiz. Auch erwähnte er, dass die Größe der Reisegruppe etwa jener im Hobbit entsprochen habe, und er bezeichnete gar ein Gruppenmitglied als "einen der Hobbits". Aber die Menge an Informationen, die wir aus Tolkiens Briefen entnehmen können, ist begrenzt, und so hinterließ er uns ein Rätsel: War diese Reise lediglich eine vage Inspirationsquelle für Bilbos Überquerung des Nebelgebirges oder beschrieb Tolkien sowohl im Hobbit als auch im Herr der Ringe über große Teile hinweg jeweils autobiografisch seine eigene Reise durch die Schweiz? Der erste Schritt zur Lösung dieses Rätsels liegt in der Rekonstruktion von Tolkiens Reise, und hierfür gibt uns abgesehen von Tolkien dessen damaliger Reisegefährte Colin Brookes-Smith einige Hinweise in seinen unveröffentlichten Memoiren. Die Reise begann vermutlich noch Ende Juli und dauerte mindestens bis Ende August, wahrscheinlich aber bis in den September. Der 26. Juli 1911 war Tolkiens letzter Schultag an der King Edward's School, danach musste er ziemlich bald aufgebrochen sein - vielleicht Hals über Kopf wie im Hobbit. Denn zwei Daten der Reise sind bekannt: Am Samstag, dem 5. August, unterzeichnete Tolkien das Gästebuch im Berggasthaus Obersteinberg im hintersten Lauterbrunnental, und am Freitag, dem 25. August, setzte er seinen Namen ins Gästebuch der Bertolhütte bei Arolla. Bei diesen Daten handelt es sich jedoch weder um den Anfang noch um das Ende der Reise: Angenommen, Tolkiens Gruppe reiste jeweils an den Wochenenden, dann verbrachte sie wohl zumindest die Zeit zwischen dem 29. oder 30. Juli und dem 2. oder 3. September in der Schweiz; eine spätere Rückkehr ist ebenfalls denkbar. Hinsichtlich der Route gehe ich ausgehend von Tolkiens Briefen und Colin Brookes-Smiths Memoiren von dem in Abbildung 1 dargestellten Weg aus. Der erste Teil der Reise bis zum Aletschgletscher sowie der Abstecher nach Zermatt stützen sich dabei auf Tolkiens Ausführungen, der zweite Teil der Reise bis nach Sion auf diejenigen von Colin Brookes-Smith, und auf einen allfälligen dritten Teil werde ich später zu sprechen kommen. Bemerkenswerterweise überschneiden sich die Reisebeschriebe von Tolkien und Brookes-Smith kaum. Tolkien meinte allerdings, dass seine Erinnerungen zur Reise durch das Wallis weniger klar seien, und seine Anwesenheit im Berghotel Obersteinberg sowie der Bertolhütte bei Arolla sind nun ja belegt. Ob Tolkien tatsächlich in Zermat
Verlag:
ISBN:
9783969669051
3969669057
Erscheinungsdatum:
15.07.2021
Bindung:
Softcover, Paperback
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