Lichtvolle Gebete

Vorwort von Betina Büx Beten ist Vertrauenssache. Darin sind wir uns wohl alle einig. Schon Johann Wolfgang von Goethe soll dereinst gesagt haben: "Über viele Dinge kann ich nur mit Gott reden." Eben dieses Vertrauen, das der Mensch in den jeweiligen Adressaten seiner Gebete investiert, macht das Gebet zu einer sehr intimen und höchstpersönlichen Angelegenheit. Immer dann, wenn der Mensch den Fokus seiner Gedanken und Gefühle auf die geistige Welt richtet, geschieht Unglaubliches. Im Vertrauen auf die Liebe wagen wir es, uns bedürftig, schwach und somit verletzlich zu zeigen. An wen auch immer unser Gebet in der geistigen Welt gerichtet sein mag, immer und unfehlbar dürfen wir unserer Intuition Glauben schenken und darauf vertrauen, dass unsere Worte ihr Ziel niemals verfehlen. In der geistigen Welt gibt es keine tauben Ohren! Und verschlossene Herzen schon gar nicht! Hier ist Liebe und nichts als Liebe. Wie gesagt: Beten ist Vertrauenssache. Wenn wir unser Herz öffnen, dann legen wir unser Gemüt blank, wir machen unsere Seele nackt. Im Gebet sind wir ganz wir selbst, wir lassen uns fallen in dem tiefen unverbrüchlichen Vertrauen, dass wir niemals tiefer fallen können als in die liebenden Arme unseres Schöpfers, der uns allzeit sicher und sanft auffängt. Nur im Gebet wagen wir es, völlig echt und authentisch zu sein, und hier können und dürfen wir es denn auch getrost sein. Was, wenn nicht die bedingungslose Liebe der geistigen Welt, könnte dieses blinde Vertrauen jemals rechtfertigen? Wenn wir unsere nur allzu menschlichen Sorgen, Nöte, Ängste und Zweifel vor-bringen, dann gehen wir in direkte und sehr bewusste Verbindung mit der Liebe selbst und damit mit der schöpferischen Urquelle allen Seins. Wir erheben uns in sehr konkreter Weise über die Illusion von Trennung und Alleinsein hinaus und verbinden uns mit der Energie, aus der wir hervorgegangen sind. Beten ist Heimkommen, und Heimkehr ist immer heilsam. Das Gebet ist - auch und gerade hier, in irdischen Gefilden - eines der macht-vollsten Instrumente, das uns an die Hand gegeben ist, wenn es darum geht, das Leben mit all seinen Herausforderungen und Unwägbarkeiten zu meistern und zu bewältigen. In der Freude und Dankbarkeit findet die Zwiesprache mit unse-rer geistigen Heimat schließlich ihren unschätzbaren Höhepunkt. Dankbarkeit schärft unser Bewusstsein für all die Segnungen und Geschenke, die das Erdenleben immer auch im Gepäck hat. Dankbarkeit macht glücklich! Die Zwiesprache mit der geistigen Welt lässt uns immer und unfehlbar zurück in der sicheren Gewissheit, dass wir nicht al-lein sind. Niemals und nirgendwo. In dieser Weise gestärkt und energetisch aufgeladen, können wir zuversichtlich voranschreiten. Wir fühlen uns erleichtert, verstanden, getröstet und zutiefst geliebt. Unsere Gebete finden Gehör, immer und jederzeit, in welcher Weise auch immer. Das Gebet fördert unser Urvertrauen in die geheimnisvolle Dynamik des Lebens als solches, denn hier füh-len wir uns an die Hand genommen, geführt und begleitet auf all unseren Wegen. Das Gebet ändert die geistige Welt nicht. Dort ist Liebe und nichts als Liebe. Was also könnte dem hinzuzufügen sein? Aber es verändert uns! Im Gebet erheben wir uns über die Materie mit all ihren Illusionen und Irrtümern. Wenn wir beten, bewegen wir uns hinein in die Gefilde der ewig gültigen Wirklichkeit, die einzig in der Liebe gefunden werden kann. Und so kann es niemals sein, dass ein Gebet ohne Folgen bleibt. Das Gebet heilt unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit, weil es uns die Augen und das Herz für die unermessliche Liebe des Schöpfers öffnet. In seinen vierten Botschaften bezeichnet Regulus, geistiger Leh-rer aus der Dimension der Erzengelebene, neben der Musik und dem Humor das Gebet als eine der drei "Säulen des Glücks". Tatsächlich ist ein sinnerfülltes und geglücktes Leben ohne das Gebet und damit ohne bewusste Anbindung an die geistige Welt hier in irdischen Gefilden kaum vorstellbar. Erst im Gebet, in der bewusst