Shaolin Rainer - Das Buch

Außergewöhnliche Menschen beleben unser Dasein. Manchmal müssen sie auch erst entdeckt werden. Der Name "Deyhle" war in Baden-Württemberg nahezu jedem ein Begriff. Aber nicht nur hier. Auch international wurde das Firmenimperium bekannt. Nur Insider verstanden das weltweite Konstrukt und konnten die Dimensionen des Unternehmertums nachvollziehen.Im Schatten des Magnaten entstand, durch den Sohn Rainer, kommerziell Gegensätzliches. Zu keinem Zeitpunkt konnte er bei dieser Entscheidung daran denken, dass, aus gerechnet sein neuer Lebensweg der Bescheidenheit, auch eine spektakuläre Erschei nung nach sich ziehen würde: Die Entstehung des Shaolin-Tempel Deutschland! Bei der damals global vorherrschenden politischen Realität schwer vorstellbar. Durch den aus meinem Bekanntenkreis entstandenen Zufall lernte ich Rainer kennen. Er ist Taufpate der Tochter eines Freundes. Abende in gemütlicher Atmosphäre folgten und erbrachten stets Neues.Nachdem mir bekannt wurde, dass er der Gründer des Shaolin Tempel Deutschland war, sah ich einen Bezug zur geschichtlichen Präsenz und Autobiografie des Herman, dem Apachen. Ein weißer Junge der von Indianern geraubt und aufgezogen wurde, sich dann und zu einer Berühmtheit in den Vereinigten Staaten entwickelte. Rainer musste sich selbst entführen. Ausreißen aus der bestehenden Hierarchie. Zwar wurde er vom Schicksal der unerträglichen Härten unter Apachen verschont, jedoch hatte das Leben unter den Shaolin auch einiges Unbequeme zu bieten, abgesehen von eigenen Schwächen, welche ihn des Öfteren in erhebliche Schwierigkeiten brachten. Er musste lernen, Niederlagen zu akzeptieren. Auch, dass das gefühlte eigene Leistungsver mögen nicht das tatsächliche ist. Die Shaolin brachten ihm bei darüber hinauszugehen. Einer fremden Welt hatte er sich selbst ausgesetzt. Beim Verfassen dieses Buches wurde ich mir nie klar darüber, ob die Lebensleistun gen der beiden, Herman Lehmann,-dem Apachen und Comanchen, sowie Rainer, dem Shaolin, vergleichbar sind. Während das Leben unter Apachen dem Zwang des Über lebens ausgesetzt war und kein freiwilliger Abschied möglich gewesen sein dürfte, außer über den Tod, stand Rainer jederzeit die Möglichkeit offen, sich zu verabschieden. Seine Verbissenheit aber, mit Verdrängung der westlichen Genusswelt für ihn, das Hin und Her der Gefühlslagen, machten ihn jedenfalls ebenso zu einer außergewöhnlichen Er scheinung. Es handelte sich nicht um Tage, Monate, sondern um Jahre mit selbst auf gezwungener Disziplin. Der Name und Titel "Shaolin Rainer" war die Folge meiner Gedanken.