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Unter Nachbarn

Neubuch

22,00 €
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Details zum Buch

Beschreibung

Wie die Familie kann man sich die Nachbarschaft nicht wirklich aussuchen, und daraus resultiert eine Gratwanderung zwischen Nähe und Distanz, zwischen Hilfe und Kontrolle, Vertrauen und Misstrauen. Paul Watzlawick hat dafür Die Geschichte mit dem Hammer" entworfen, die dieses Dilemma satirisch auf die Spitze treibt. Das deutsche Wort Nachbar stammt vom althochdeutschen nahgibur" (s.a. engl. neighbor ) und bezeichnete den nächstwohnenden Bauern. Jenseits der rein geografischen enthält der nahe Bauer" auch eine soziale Komponente. Auskünfte über das nachbarschaftliche Leben in der Antike sind rar, aber es gibt sie - etwa bei Martial und Horaz. Im gesamten römischen Reich wurde die Compitalia gefeiert - ein frühes Nachbarschaftsfest. Im Mittelalter dann blüht die Dorfgemeinschaft, die heute idealisiert wird: Jeder kennt jeden, der soziale Level ist ähnlich, alle teilen die gleichen Sorgen wegen des Wetters, der Ernte, der Machtverhältnisse. Heute wiederum sieht mancher Soziologe das Ende aller Nachbarschaft heraufziehen. Das Lamento ist allgegenwärtig: Die Menschen vereinzeln - sei es durch die Anonymität der Großstadt, die Elektronikindustrie oder die digitalen Medien. Das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Solidarität untereinander schwindet, die Spaltung der Gesellschaft nimmt zu. Dorf versus Stadt, Alteingesessene versus Zugewanderte/Migranten, Tradition versus Gentrifizierung: Probleme in der Nachbarschaft, unter Nachbarn sind allgegenwärtig. Die allermeisten (inter-)nationalen Konflikte entstehen zwischen Nachbarn, denken wir an Russland/Ukraine, Armenien/Aserbaidschan oder auch hier bei uns an Ossis und Wessis. Die Historikerin Katja Hoyer hat zuletzt die interessante These veröffentlicht, Ossis und Wessis seien grundverschieden, und wenn man das einmal akzeptiere, käme man viel besser miteinander aus. Das heißt: Wenn man statt von Brüdern und Schwestern von Nachbarn spräche, wären die Ansprüche aneinander nicht so hoch und man akzeptierte eher das Anderssein. Gerade in Zeiten sozialer Umwälzungen sucht der Mensch nach Halt, nach Gewissheiten, nach dem Fels in der Brandung. Ein Baustein dafür kann die gelungene Nachbarschaft sein. Denn es gibt sie ja noch, die schönen Seiten der Nachbarschaft: den Stolz auf das Kiez/Veedel, das Straßenfest, das gemeinsame Grillen oder das geliehene Ei und das entgegengenommene Paket. Nach einem historischen Abriss werden die verschiedenen Facetten von Nachbarschaft" beleuchtet: direkte Nachbarn, der Nachbarort, das Nachbarland mit all seinen Komponenten zwischen Sympathie, Frotzelei und Hass, im Wandel der Zeit und heute. Bunt wird die Chose nicht zuletzt durch Beispiele aus der (Kultur-)Geschichte. Denken wir an das Bauernfest" von Bruegel, an Kafkas Erzählung Der Nachbar" und an Romeo und Julia auf dem Dorfe" von Gottfried Keller. Das Abendlied" von Matthias Claudius widmet sich ebenso der Nachbarschaft wie das Ehrenwerte Haus" von Udo Jürgens, In the Neighborhood" von Tom Waits oder der Maschen-Draht-Zaun" von Stefan Raab. In kurzweiligen Anedekdoten erzählt uns Bernd Imgrund von einem der seltsamsten Verhältnisse der Menschen.

ISBN:

9783777634906
3777634905

Erscheinungsdatum:

18.03.2025

Bindung:

Hardcover, Gebunden
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